Kalender 2019 - Naturbegegnungen

 

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Naturbegegnungen
Kalender 2019 mit 13 künstlerischen Naturfotografien
13 Bilder Din A4 quer
Inkl. erläuternde Texte zu jedem Monatsmotiv

„Es ist uns durch die Selbstverständlichkeit, mit der uns die Natur umgibt, meist recht wenig bewusst, dass sich in ihr unzählige Facetten des Lebens, des Lebendigen ausdrücken. Was die „Materie“ betrifft, so zeigen z.B. die Kalkalpen deutlich, dass auch dies, was tot und starr geworden ist, einmal lebendig und bewegt war – und in Erosion und Verfall wiederum in diesen Kreislauf des Lebens einbezogen wird. So scheint also das Lebende die Ursache des Toten zu sein, das Feinere, die Ursache des „Gröberen“. Diese Wunder des Lebens möchte ich mit meiner Fotografie in den Mittelpunkt der Betrachtung rücken. Das Licht, diese unwägbare Dimension, mit welcher die Sonne die Erde berührt, ist dabei ein zentrales Element. Das Leben auf der Erde nimmt – sowohl konkret als auch philosophisch gesprochen – seinen Ursprung im Licht. Pflanzen vermögen es, aus Licht Materie zu ordnen, ja sogar zu schaffen. Sie organisieren Licht und Wasser, Mineralien etc. zu lebendiger Form. Dieser Bezug der Erde und des Lebens zum Licht kann auch als Bezug, als innigste Durchdringung mit dem Kosmos verstanden werden. Indem wir die Schönheiten der Natur betrachten, nehmen wir auch an „himmlischen“ Qualitäten Anteil, wir erleben nicht nur Materie, sondern auch etwas, das uns in unseren „lichten Anlagen“ mehr seelisch berührt.“
(Martin Sinzinger)

Titelbild: Bienenfresser „Hochzeitsgeschenk“

Mit tropischer Farbenpracht bereichern die Bienenfresser den Sommer in ihren Brutgebieten, die sichimmer mehr nach Norden erweitern. (Auf meiner Internet-Seite können Sie einen kleinen Film mit Ton  dazu betrachten.) Selbst am Chiemsee konnte ich sie schon sehen und ihren weittragenden, perlenden Gesang hören. Sie brüten und jagen in geselligen Trupps. Ihre Bruthöhlen graben sie – ähnlich dem Eisvogel – in sandige Abbrüche. Von dort aus steigt der bunte Schwarm immer wieder in den Himmel auf, um Insekten zu erbeuten. Zu Beginn der Brutperiode verwöhnt das Männchen seine „Auserwählte“ mit diesen „Hochzeitsgeschenken“.

 

Januar: Dolomiten, Blick zur Marmolada

In den Niederungen ist der Winter als Zeit des Schnees selten geworden. Die Ruhe, die damit einhergeht, hat sich scheinbar bis in die Berge zurückgezogen. Dort verhüllt die weiße Pracht, die Millionen, aus gefrorenem Wasser bestehenden Kristalle, die Oberfläche. Als „Decke“ bezeichnet, verhüllt sie alle Schroffheit mit weichen Rundungen und hält den Boden darunter warm. Lediglich senkrechte Wände bleiben frei, während alle Grate und Bänder akzentuiert werden.

 

Februar: Schneeglöckchen

Mit dem langsam höher steigenden Sonnenlauf erwacht die Vegetation. Als allererste Frühlingskünder erscheinen in manchen Auwäldern die zarten, weißen Blüten der Schneeglöckchen. An einem aufrechten Stängel erhebt sich zuerst die im Hüllblatt verborgene und ebenfalls nach oben gerichtete Knospe, mit dem Erblühen nicken die eleganten Blüten im noch kahlen Unterholz. Dem aufmerksamen Betrachter erscheinen sie wie ein Versprechen, dass nun die Macht von Dunkelheit und Kälte überwunden ist – die Zeit des „Fastens“ von Farben und floralen Gesten ein Ende hat.

 

März: Star im Prachtkleid

Der Star gilt auch heute noch als „Allerweltsvogel“, wenngleich man bei uns die riesigen Schwärme, zu denen sie sich in Herbst und Winter zusammenschließen, kaum sieht. Gerade aber in Ländern des Südens erinnern ihre Flugformationen an zirkulierende, mäandrierende Wolken oder an wehende Rauchfahnen, insbesondere, wenn sie sich am Schlafplatz sammeln. Im Frühling, zu Beginn der Balz, verteilen sich die Vögel in den Brutgebieten. Zahlreiche andere Gesänge und Geräusche imitierend, sitzt das Männchen dann auf exponierten Warten und bei genauer Betrachtung fällt die schöne Färbung und Struktur des meist nur „schwarz“ erscheinenden Gefieders auf.

 

April: Wespenragwurz

Diese Orchidee mit dem zungenbrechenden wissenschaftlichen Namen Ophrys tenthredinifera ist in den kargen, aber blumenreichen Rasen des Mittelmeerraumes, der sogenannten Garrigue, beheimatet. Man muss den Blick meist etwas schulen, um sie überhaupt zu entdecken, und sich zu Boden knien, um ihre Schönheit zu würdigen. Mit ihrer eigenwilligen Blütengestalt „ahmt“ sie spezifische Insekten nach, welche die Blüte besuchen und bestäuben – weil sie diese mit Weibchen ihrer Art verwechseln. Die Blüte ähnelt dabei nicht nur in Form und Farbe der jeweiligen Wildbiene, sondern “imitiert“ auch deren Behaarung und Duft.

 

Mai: Kuhreiher

Seinen Namen erhielt dieser kleine, weiße Reiher, weil er gerne dem Weidevieh folgt. Sowohl vom Rücken von Rindern, Pferden und Schafen, als auch neben und zwischen ihren Beinen, jagt er Insekten und kleine Wirbeltiere, die von ihnen aufgestöbert werden. Dabei wirkt er einerseits sehr energisch und konzentriert, aber doch meist auch etwas mürrisch und bucklig …

 

Juni: Schmetterlingshaft

Der Schmetterlingshaft gehört zu den Netzflüglern und entwicklungsgeschichtlich zu einer sehr alten, fossil bereits vor 150 Millionen Jahren nachgewiesenen Gattung. Die Larven leben räuberisch in der Bodenstreu insbesondere von warmen Kalkmagerrasen, über denen auch die entwickelten Insekten an sonnigen Tagen auf Jagd nach Fluginsekten herum schwirren. Sobald aber auch nur ein Wölkchen vor die Sonne zieht, lassen sie sich im schütteren Bewuchs nieder und ruhen schwer auffindbar an den Stängeln.sorgfältig ab.

 

Juli: Waldbach in Slowenien

Das Wasser, das durch Verdunstung aufsteigt und als Regen wieder fällt, dann entweder Senken ausfüllt oder als Fließgewässer beständig zu einem tieferen Niveau strebt, eignet sich wohl lebenslang als Objekt des Studiums, der Betrachtung und Faszination. Es ist das Wasser, das in all seinen Erscheinungen die Landschaft sowohl wesentlich gestaltet als auch belebt, das ein Grundelement des Lebens darstellt. Und das von bedrohlich bis lieblich, von dunkel bis lichtdurchflutet auch zahlreiche, fast gegensätzliche und mehr emotionale Aspekte des Lebens illustriert.

 

August: Sardinien / Brandung in Höhle

Dieser „Schnappschuss“ ist auf sehr besondere Bedingungen zurückzuführen. Zuerst einmal die geologische Formation an der Küste des Iglesiente in Sardinien, welche diesen „Tunnel“ zum Meer hervorbrachte. Dann aber muss sich eine heftige Brandung genau aus der Richtung der – nur für wenige Tage im Jahr – genau dort untergehenden Sonne in der Höhle brechen. So entstand dieser dramatische, archaische und irgendwie an den vulkanischen Beginn einer Landschaft erinnernde Eindruck, dieses so spezielle Zusammentreffen von Statik und Dynamik, von Licht und Schatten.

 

September: Bergsee in der Adamello

Das Gebiet der Adamello weist aufgrund des Gesteins sehr viele Oberflächengewässer auf. Während der Kalk meist porös ist und das Wasser in Spalten etc. versickert, bilden sich in den Senken des Kristallingesteins bis auf 2500m Höhe Seen, Tümpel und Moore aus. Diese „Bergaugen“ bereichern die ohnehin sehr eindrucksvolle Landschaft enorm – und auf Ihrer Oberfläche spiegeln sich die Gipfel, die Gletscher und der Himmel mit phantastischer Intensität.

 

Oktober: Kraniche am Schlafplatz

Der Kranichzug gehört zu den eindrucksvollsten Naturereignissen des Herbstes. Wenn sich diese großen Vögel zu Tausenden sammeln und in schier unaufhörlichen Ketten und Formationen zum Schlafplatz einfliegen, ist die Luft erfüllt von ihren trompetenden Rufen. In der Nacht dann kehrt Ruhe ein, still stehen sie dicht an dicht im flachen Wasser meist abgelegener und ungestörter Seen und Teiche. Bis in der Morgendämmerung dann langsam Familie für Familie, Trupp für Trupp, wiederum laut rufend in den Himmel steigt, um auf Äckern nach Nahrung zu suchen oder weiter zu ziehen.

 

November: Lärche und Zirbe in Schnee und Nebel

Die Lärche ist unter den heimischen Nadelbäumen einzigartig, da sie im Rhythmus der Jahreszeiten ihr Laub wechselt. So offenbart sie im Winter ihre filigrane Struktur mit den sich leicht nach oben schwingenden Ästen. Leichter Reif an den feinen Ästchen verleiht ihr eine gewisse Helligkeit, die aber auch das frische Laub im Frühling und die goldgelbe Herbstfärbung kennzeichnen. Die Zirbe im Hintergrund wirkt dagegen kompakt und eher dunkel. In der Altersform bildet sie runde Kronen, wie auch die einzelnen Nadelpolster rund und kräftig wirken.

 

Dezember: Christrose

Die Bedeutung des Namens ist im Italienischen deutlicher, „Rosa di Natale“ nimmt auf Christi Geburt, auf Weihnachten Bezug. Zu dieser dunkelsten Zeit, der Phase der Ruhe und des „Gestorbenseins“ in der Pflanzenwelt, schiebt sie ihre zarten Blüten durch den wie mineralisch gewordenen Schnee und verbindet es mit dem Lebendigen der Pflanzen. Sie vermittelt ganz still die Hoffnung auf wieder länger werdende Tage und das Wiedererwachen der bunten, belebten Welt der Blumen.