Kalender 2020 - Naturbegegnungen

 

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Naturbegegnungen
Kalender 2020 mit 13 künstlerischen Naturfotografien
13 Bilder Din A4 quer
Inkl. erläuternde Texte zu jedem Monatsmotiv

„Was wir sehen, sehen wir durch Licht und es ist durch Licht geworden. Dieses „Beziehungsfeld“ des Lichts, dieses „Spiel“ von Irdischem und Überirdischem möchte ich in meinen Fotos zur Darstellung bringen. Das Licht und das Leben, die Form und die Materie nicht nur als physikalische Gegebenheiten, sondern als tatsächlich auch metaphysische Dimensionen der wohl unendlichen Begegnungen und „Berührungen“ von Kosmos und Erde. Und so verwundert es nicht, dass das Licht und die Qualitäten des Lichts unmittelbar auch auf das menschliche Erleben einen großen Einfluss ausüben. In diesen’Begegnungen entsteht die sowohl konkrete als auch übersinnliche Qualität, die wir als „Schönheit“ bezeichnen und der dieser Kalender gewidmet ist.“
(Martin Sinzinger)

 

Titelbild: Bienenfresser „Hochzeitsgeschenk“

Transparenz und Reflektion, man könnte auch sagen Durch- und Auflicht, zudem Licht und Schatten bestimmen dieses Bild im Flinblick auf die Lichtwirkung. Die sanft durchleuchteten Schwingen und das Schwanzgefieder des landenden Bienenfressers unterstreichen die – zumindest graduelle – Überwindung der Schwerkraft – also der rein irdischen Wirksamkeit – im Flug. Der Flug zeigt – wie Vögel und Blumen mit ihrer Aufrichtung überhaupt – immer auch ein leichtes, kosmisches Element.

Weiterhin zeigt sich im Bild eine Art „Beziehungselement“ zwischen den Tieren, und Beziehung ist – in gewissem Sinne – immer auch „Lichtwirkung“, sie bringt eine lichtere Sphäre und eine gewisse Wärme.

Januar: „Schneestrurm“

Über eine venwehte und vom Wind verpresste Schneeoberfläche fegt ein heftiger Wind, der noch lockere Schneeteilchen mit sich reißt. Diese Art der „Erosion“ prägt die Schneeoberfläche, modelliert härtere Zonen heraus und bilden dazwischen eine Art „Dünensystem“. Dieses Bild, das sich im winterlichen Gebirge zeigt, kann auch für geologische Zeiträume der Gebirgsentstehung beispielhaft sein, es entstehen dadurch sehr vergängliche „Landschaftssynonyme“. Auch hier ist es wieder das „Durchlicht“ welche die wehenden Schneeteilchen zum Leuchten bringt und die Form des Geländes durch Licht- und Schatten sichtbar macht.

Februar: Schneeammer

Diese Schneeammer ist mitten im Bergwinter auf über 2000m Höhe in der südöstlichen Dolomitengruppe der Pala’fotografiert. Sie ist ein Beispiel für das Phänomen des Vogelzuges, der wie eine Woge des Lebens über den Erdball zirkuliert. Zwar ist der Zugweg der Schneeammer weniger beeindruckend, als z.B. jener der Küstenseeschwalbe, die von Pol zu Pol den Erdkreis umrundet, aber es rührt einen dennoch an, wenn man ihre sommerliche Heimat in den Tundren Skandinaviens weiß.

März: Schachbrettblume

Erstaunlich früh im Jahr erhebt sich der schlanke Stängel mit der so formschönen Blütenglocke über den oft noch bereiften Boden. Im Unterschied zu den namengebenden Blüten mit dem violetten bis purpurnen „karierten“ Muster ist dieses Charakteristikum bei den immer auch erblühenden weißen
Formen kaum zu sehen. Dafür wirken diese Blüten noch zarter und transparenter – was eben mit den noch harschen Umständen während der Blütezeit sehr eindrucksvoll kontrastiert und das zarte, aber doch schon zunehmende Frühlingslicht betont.

April: Camargue-Pferde und Kuhreiher

Der aufsteigende Sonnenlauf des fortschreitenden Frühlings bewirkt bei den Tieren meist eine deutliche Veränderung des Hormonhaushaltes. Die Vögel beginnen zu balzen und bei diesen Pferden bricht sich eine geradezu ungestüm wirkende Energie seine Bahn. In wilden Jagden und mal spielerischem, mal durchaus ernsterem Kräftemessen zeigen sich sowohl die Stärke als auch die Eleganz dieser Tiere sehr eindrucksvoll.

Mai: Maiglöckchen

In den nun schon längeren Tagen und im noch lichten Unterholz mancher Waldsäume entfalten sich inmitten zartgrüner, breitlanzettlicher und parallelnerviger Blätter Rispen zarter und intensiv duftender Blüten. Das Licht- und Schattenspiel betont inmitten der dadurch variierten Grüntöne das Weiß der sehr kleinen Blüten.

Juni: Wilde Pfingstrose

Wir nennen diese prächtige Staude die „Königin des Monte Baldo“, da wir sie dort – nach langer Suche – erstmalig entdeckt haben. Und immer wieder besuchen wir die mittleren Berglagen hoch über dem Gardasee zu ihrer Blütezeit gerne auf, um uns an ihrer Schönheit zu erfreuen. Dabei fällt immer wieder auf, das die Faszination der Wildpflanze jene der oft auffälligeren Zuchtformen übertrifft.

Juli: Segelfalter

Der gaukelnde, mit seinen segelnden Phasen namensgebende Flug dieses herrlichen Falters führt ihn inmitten des blühenden Lavendels von Blüte zu Blüte. Vielleicht verdeutlichen Schmetterlinge die sowohl subtile wie existenzielle Beziehung von Blume und Insekt am deutlichsten. Beide möchte man als „Kinder des Lichts“ ansprechen. Die Blume – um mit Rudolf Steiner zu sprechen – der an die Erde gefesselte Schmetterling, der Schmetterling die von der Erde befreite Blume.

August: Gams im Karst

Es erstaunt, die uns als typisches Bergtier bekannte Gämse in Blickweite zur Adria anzutreffen. Und dennoch leben in den Felsgebieten derTriester Küstenkarstes Gämsrudel kaum 5km vom Meer entfernt. Auch hier ist ihr Lebensraum aber von Felsen und von Kargheit geprägt.

September: Libelle im Anflug

Libellen sind Flugkünstler, sie können in der Luft auf der Stelle stehen und sogar rückwärts fliegen. Hier ist der Sekundenbruchteil direkt vor der Landung im Bild festgehalten, noch bevor das Insekt die Beine vorstreckt und auf dem Ruheplatz – einer Astspitze – nach Beute Ausschau hält.

Oktober: Gänse vor Abendhimmel

Während der Zug der meisten Vögel eher unbemerkt und heimlich verläuft, sind die „Reisen“ von Kranichen und Gänsen auffällig. Diese Vögel sind nicht nur durch ihre Größe leichter bemerkbar, sie sind durch ihre Rufe auch weithin hörbar. Und so wird man meist dadurch erst aufmerksam um in den Himmel zu blicken. In beeindruckenden Scharen und Formationen erblickt man diese Tiere dann inmitten „der Lüfte“, oftmals vor grandiosen Licht- und Wolkenstimmungen.

November: Sinterbecken der warmen Quellen von Saturnia

Diese runden, ineinandergreifenden Formen zeichnen Strömungen und Bewegungen des Wassers nach und lassen diese unendliche Dynamik – zumindest für gewisse Zeit – in Stein erstarren. Im warmen Wasser dieser schon den Etruskern bekannten Quelle sind erhebliche Mengen an Kalk gelöst, welcher in den sich selbst schaffenden Kaskaden ausfällt und damit diese runden, ineinandergreifenden Becken formt.

Dezember: Wintersonne hinter der Cimone della Pala

Diese Hochgebirgsszenerie verdeutlicht den intensiven „Lichtimpuls“ der dunklen Jahreszeit. Die Sonne nimmt in unseren Breiten im Winter einen sehr niedrigen Lauf, sie erhebt sich nur wenig über den Horizont und bleibt damit der Erde näher. Ihre physischen Wirkungen wie die mit dem Licht einhergehende Wärme sind im Winter nur gering – die Strahlkraft aber gerade der Wintersonne und ihre erhellende Wirkung auf das menschliche Gemüt sind beachtlich.