Bericht über den Vortrag in Emmendingen


erziehung emmendingen

(GH) Frau Schulz-Jakob, die in der dritten Generation die Buchhandlung Sillmann im Zentrum von Emmendingen leitet, eröffnete den Vortrag zum Thema Mut zur Erziehung.

Vor einer kleinen aber sehr interessierten Zuhörerschaft begann Stephan Wunderlich den Vortrag mit einer Darstellung eines für die Erziehung geeigneten Menschenbildes. Und führte dann auf dieses Menschenbild aufbauend aus, in welche Bereiche der Erzieher ordnend eingreifen sollte und welche Bereiche er in Ruhe lassen muss, damit schöpferische und geistige Kräfte auf freie Weise zur Entfaltung kommen. Hier stellte er auf sehr anschauliche und unterhaltsame Weise mit einem kleinen Filmausschnitt den Nachahmungstrieb eines Kindes in den ersten Lebensjahren dar, in den der Erzieher beispielsweise nicht störend eingreifen sollte. Weitere Fotos und Beispiele aus dem Erziehungsalltag ergänzten die Ausführungen.

Ein weiterer wesentlicher Inhalt des Vortrages war die Entwicklung eines Ideals, und die damit beginnende Selbsterziehung des Erziehers. Stephan Wunderlich stellte die etwas provokante Aussage in den Raum, dass die Kinder nicht im Mittelpunkt der Familie stellen sollten. Durch die Entwicklung von eigenen Zielen und Idealen der Eltern können sich die Kinder viel freier zuordnen, denn die Eltern fixieren die Kinder dann nicht mehr so stark als eigenen Lebensinhalt für sich. Ergänzend zu seinen Ausführungen las er einige kurze Abschnitte aus dem Buch „Erziehung und Selbsterziehung“ vor.

Einige sehr interessante Frage kamen am Ende des Vortrags aus dem Publikum. Ein Zuhörer stellte die Frage: „Was ist eigentlich das Anliegen ihres Verlages, Herr Wunderlich?“

Stephan Wunderlich führte aus, dass das primäre Anliegen des Verlages darin liege, Literatur zu verlegen, die das Seelenleben des Menschen bereichern und dazu beitragen kann, Sinne zu entwickeln für Aspekte des Lebens, zu denen man noch keinen Sinn ausgeprägt hat. Die Frage aus dem Publikum ging weiter: „Das ist ja sehr wertvoll, aber woher nehmen sie dann ihre Autoren, so etwas gibt es doch kaum?“

Hier stellte der Vortragende dar, dass der Verlag mit der Person von Heinz Grill einen Autor verlegt, der genau diese Anliegen ermöglicht. Es war deutlich, dass Autoren, die die schöpfersiche Sinnentwicklung und die Beziehungsfähigkeit der Seele fördern, wie dies z.B. auch Rudolf Steiner tut, in ihrer eigentlichen Bedeutung viel zu wenig bekannt sind. Diese Art Bücher passen weder in die Rubrik Sachbuch oder Belletristik, noch passen sie in den Bereich „Esoterik und Lebenshilfe“ bzw. Religion. Bücher, die den Leser anregen können zur eigenen inhaltlichen Gestaltung und Vertiefung des Lebens in seinen verschiedenen Bereichen wie z.B. Pädagogik, Gesundheit, Kunst etc., müssen im Buchhandel erst noch den gebührenden Platz finden, was Frau Schulz-Jakob für ihre Buchhandlung sofort aufgriff.

Auch auf weitere Fragen der Teilnehmer  entwickelten sich noch interessante Gespräche.