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„[Ich bin ] ein Teil von jener Kraft,
Die stets das Böse will und stets das Gute schafft.“ (Goethes Faust)
In der neuesten 95-seitigen Diffamierungs-Kampagne von Uwe Burka und Anneke Schamann unterstellen die beiden nun plötzlich mir, ich würde sie für die „Inkarnation des Bösen“ ansehen und deshalb ihre Vernichtung planen.
Hierzu kann ich nur sagen, dass die beiden sich wohl etwas zu wichtig nehmen. Ich halte sie nicht für die „Inkarnation des Bösen“, weder den Herrn noch die Dame noch sonst jemanden. Und ich hege auch keinerlei Absicht, das Böse vernichten zu wollen. Zum einen, weil es nicht möglich ist, das Böse zu vernichten, und zum anderen, weil es keinen Sinn macht, denn das Böse hat seinen Platz und seine Aufgabe in der Welt.
Das Böse, wenn es schon da ist, sollte man nutzen, denn es fördert die Inspirationskraft des Menschen. Und gerade wenn man mit Diffamierungen angegriffen wird, so ist das nicht immer von Nachteil, weil man auf diese Weise mehr Bewusstsein im Leben entwickeln kann.
Insgesamt denke ich, dass man solchen Kampagnen aber nicht zu viel Beachtung schenken sollte, da es sich einfach nicht lohnt. Sie erscheinen nur wie verzweifelte, aber völlig untaugliche Versuche, wieder etwas mehr Aufmerksamkeit zu gewinnen.
Wenn es dennoch Diskussionen gibt, dann nur deshalb, weil die beiden mir mutwillig meine Urheber- und Verlagsrechte streitig machen.
Ich schätze die vom Verlag angebotene Literatur von Rudolf Steiner und Heinz Grill gleichermaßen und sehe sie durchaus als komplementär an.
Dass geradewegs diejenige Literatur bzw. diejenigen Autoren diffamiert werden, die unsere materialistiche, geistlos zu werden drohende Zeit am meisten bräuchte, macht betroffen, darf aber nicht verwundern.
Rudolf Steiner hat bereits zu seiner Zeit (vor 100 Jahren) gesagt, dass der Hass gegen alles wirklich Geistige zwar jetzt schon (zu seiner Zeit) unübersehnbar sei, dass sich dieser Hass aber noch zu regelrechten Wutentfaltungen steigern werde.
Dieser Hass schlummert Steiner zufolge übrigens in JEDEM von uns (siehe Darstellung im roten Goetheanumfenster). Auch in selbstüberzeugten Anthroposophen. Bester Schutz ist, sich in Bescheidenheit zu üben.
Rudolf Steiner hat vor dem Verächtlichmachen von Spiritualität bzw. geistigen Lehrern gewarnt. Methoden des Verächtlich-Machens sowie des Kriminalisierens dienten ihm zufolge einer gezielten Zerstörung der für die heutige Zeit so dringend notwendigen geistigen Impulse zur Kulturerneuerung.
„Denn nicht die Gesinnungen haben sich geändert, sondern nur die Art der Methode der Bekämpfung hat sich geändert in der Gegenwart. In früheren Zeiten wurden Scheiterhaufen angezündet und andere Mittel angewendet, um Ketzer zu vernichten, jetzt hat man andere Methoden: Man macht sie lächerlich, oder man macht sie durch Verdächtigung unmöglich.“ (Rudolf Steiner in GA 266-3)
Laut Rudolf Steiner sollen wir insbesondere „Ausdrücke wie ‚Meister‘ und Ähnliches vermeiden, um nicht den Hass und Neid unserer Gegner wachzurufen“ (ebd. / GA 266-3). Da Herr Burka nach eigenen Aussagen ein Kenner des Steiner-Werks sei, frägt man sich also: Will er bewusst Hass und Neid gegen einen bestimmten geistigen Lehrer (Heinz Grill) wachrufen … indem er ihn in seiner Diffamierungsschrift inflationär als „Guru“ und „Meister“ bezeichnet?
Nun bin ich mit den Strukturen der Anthroposophischen Gesellschaft nicht näher vertraut und baut man dort wohl im Sinne eines freien Geisteslebens auf Selbstverantwortung. Dennoch stellt sich mir die Frage: Gibt es in der Anthroposophie nicht irgendeine Art von Qualitätssicherung? Denn dieser Uwe Burka verfasst ja seine Pamphlete – wörtlich – „im Namen der Anthroposophie“ (obwohl er Steiners Worte nachweislich falsch zitiert). Darf das wirklich jeder machen? Ich meine, mit solch unqualifizierten und hasserfüllten Angriffen ad hominem schadet der Mann doch massiv der Anthroposophie und trägt zu deren Diskreditierung bei.
Wäre ich nicht bereits mit dem Werk Rudolf Steiners vertraut und ich erhalte ein hasserfülltes Konvolut wie das des (mir im Übrigen unbekannten) Herrn Burka, das mir per Email-Verteiler ungefragt zugesendet wurde: Ich würde mich verstört von der Anthroposophie abwenden und nichts damit zu tun haben wollen. Insofern kann ich der o.a. Sicht des Verlegers zwar zustimmen, dass es wohl besser ist, das Ganze zu ignorieren. Der Schaden für die ohnehin bereits öffentlich in Misskredit geratene Anthroposophie sollte dennoch nicht übersehen werden.